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(c) 2009–2013 Oliver Bonten

Seoul (03.10.2009-07.10.2009)

Tür eines traditionellen koreanischen Hauses in Bukchon

Traditionelles Haus in Bukchon, Seoul

Die Anreise war so einfach und angenehm, wie ein Flug dieser Länge überhaupt sein kann. Bei der Ankunft am Flughafen gab es bei Asiana ca. drei Stunden vor dem Abflug eine Warteschlange der Länge 1. Laut Information öffnet der Schalter erst zwei Stunden vor Abflug, aber vier Schalter waren bereits offen. Beim obligatorischen Sprengstofftest gab es eine kleine Neuerung: diesmal wurde nicht mein Unterwasserblitz (den hatte ich gar nicht dabei) oder meine Kamera getestet, sondern mein Gorillapod. Beim Gespräch zwischen zwei Sicherheitsbeamten waren die Worte „merkwürdiges Stativ“ zu hören.

Das Flugzeug war nicht besonders voll, ich hatte viel Platz. Möglicherweise wegen des koreanischen Feiertags; der Nationalfeiertag und das Herbstfest waren zufällig zusammengefallen. Der südkoreanische Nationalfeiertag ist übrigens der 3. Oktober; ob er auch „Tag der koreanischen Einheit“ heißt, weiß ich nicht, halte ich für unwahrscheinlich. Auf dem Flug gab es neben einem westlichen Gericht als erste Einstimmung auf die koreanische Küche auch Bibimbap zur Auswahl. Es kam mit einer cartoonbebilderten Anleitung, wie man dieses Gericht denn zusammenbaut und richtig ißt. Weiterhin wurden auf den Bildschirmen kleine koreanische Cartoons gezeigt, die einen darauf einstimmen sollten, wie man sich im Flugzeug und im Louvre richtig benimmt. Vor allem: nicht lärmen. Der Flug war insgesamt erstaunlich kurz, nur 10:30 Stunden und weniger als 6000 Meilen, obwohl es über viele Zeitzonen ging: Korea liegt deutlich weiter nördlich als Südostasien, und ist damit näher an Deutschland als z.B. das wesentlich weiter westlich gelegene Malaysia.

Nach der Ankunft am hypereffizienten Incheon Airport (so benannt, weil er in Incheon liegt, einer kleinen Millionenstadt in der Nähe von Seoul) habe ich erstmal keine Bank gefunden, die meine alten Reiseschecks einlösen wollte, und keinen Geldautomaten, der meine Postbank-Sparkarte mochte. Nachdem ich schließlich doch etwas Bargeld bekommen habe, bin ich mit dem Flughafenbus nach Seoul gefahren und habe meine ersten Erfahrungen mit koreanischen Umgangsformen gemacht. Der Fahrer hat nämlich auf koreanisch den Fahrgästen eine kleine Rede gehalten und daraufhin eine tiefe Verbeugung gemacht. Ich hatte mich schon gefragt, was los sei, als die anderen Fahrgäste alle wie ein Mann bzw. wie eine Frau ihre Sicherheitsgurt anlegten. Offensichtlich also eine Belehrung, dass man sich angurten soll.

Das Holiday In Korea

Holiday In Korea

Nach der Ankunft im Zentrum von Seoul habe ich mit etwas Hilfe das Holiday In Korea gefunden (das ist keineswegs so leicht, wie auf der Webseite des Guesthouse beschrieben, und es ist auch keineswegs leicht, die Karten aus dem Lonely Planet oder Rough Guide mit dem tatsächlichen Straßenbild in Übereinstimmung zu bringen). Es war Mittag, früher Nachmittag, und ich war nach dem Flug und der Zeitverschiebung relativ müde, habe daher nicht viel mehr gemacht als durch den Stadtkern zu laufen. Ich habe mir die Paläste von außen angeschaut, bin durch Bukchon gelaufen, ein Stadtviertel, in dem viele traditionelle alte Holzhäuser (Hanok) bewahrt und gepflegt werden, durch Insa-Dong und bis zum Namdaemun-Tor, das allerdings zugebaut war (es wurde vor ca. zwei Jahren bei einem Anschlag beschädigt und wird seitdem restauriert). Insa-Dong war zu meinem Erstaunen voller Koreaner. Dieses Altstadtviertel (um die gleichnamige Straße herum) hatte ich nach den Beschreibungen für einen Touristenmagneten gehalten. Gegen fünf Uhr wurden überall kleine Freßstände aufgebaut, die um sieben schon wieder abgebaut wurden. Es gab unter anderen kleine Pfannkuchen für 900 (0,53 ), und an den Ständen standen lange Schlangen.

Handproduzierte Süßigkeiten für Touristen

Aufgefallen sind mir die allgegenwärtigen Chaebol (Großkonzerne), so trug z.B. die Fluggesellschaft Asiana denselben Winkel als Logo wie die koreanische Reifenfabrik bei Neuwied (Kumho Tires), es gab Niederlassungen von SK Telekom, SK Tankstellen und andere SK-Läden an allen Orten, neben Flachbildschirmen und Kühlschränken produziert Samsung offensichtlich auch Autos etc.. Was es nicht gab sind Postkarten. Koreaner sind offensichtlich ein modernes Volk, sie schreiben nur noch Email. Auf der Insa-Dong und an verschiedenen anderen Stellen der Stadt gab es Stände, an denen kleine Süßigkeiten produziert wurden, die auf den ersten Blick wie gefüllte Seidenraupen aussehen und auf den zweiten Blick ziemlich gut schmecken.

Ein weiteres Vorurteil ist wahr: Korea ist kein gutes Pflaster für alleinreisende Feinschmecker. Am ersten Abend habe ich ein Restaurant gefunden, in dem ich tatsächlich alleine gut essen konnte (Ssambap, eine Art selbsteinzurollendes Fleisch im Salatmantel), aber normalerweise kommt man als Einzelperson nur in die einfachen Restaurants.

In Seoul gibt es nicht weniger als fünf königliche Paläste, und der prächtigste und meistbesuchte unter ihnen ist Gyeongbokgung. Gyeongbokgung war der erste Palast, der vor ca. 700 Jahren gebaut wurde, nachdem das heutige Seoul Hauptstadt wurde. Als königliche Residenz hat er allerdings nur eine kurze Zeit gedient – während des größten Teils der koreanischen Geschichte war der nahebei gelegene Palast Changdeokgung der königliche Wohn- und Amtssitz.

Die Silbe „Gyeong-“ kommt übrigens in vielen Worten vor, die etwas mit Regieren oder Hauptstadt zu tun haben – so in der alten Hauptstadt Gyeongju im Süden der Halbinsel oder der Provinz Gyeongsan, in der Gyeongju liegt. Seoul liegt in der Provinz Gyeonggi, und dort gibt es besagten Palast Gyeongbokgung.

Das Palastgelände ist ein riesiges ummauertes Areal im Zentrum von Seoul, annähernd rechtwinklig (aber nicht völlig). Zur Altstadt (Insa-Dong) hin liegt das mächtige Gwanghwamun-Tor, das allerdings zur Zeit gerade eingerüstet war. Und von der Stadt aus gesehen sieht man hinter dem Palast den Bukhansan, die Bergregion nördlich von Seoul. Wenige der Palastgebäude sind im Original erhalten geblieben, aber viele sind im 19. und 20. Jahrhundert wieder aufgebaut worden, und man sieht hier die typischen Gebäudeformen, die einem überall in Korea begegnen: leicht geschwungene Dächer, auf wichtigen Gebäuden wie z.B. Toren auch doppelt, Holzkonstruktionen mit ganz typischen Verzierungen und Mustern, in Grün- und Blautönen auf rotem Untergrund.

Palastwache

Zur Belustigung der (hauptsächlich koreanischen) Besucher gibt es eine Palastwache mit stündlicher Wachwechsel-Zeremonie, allerdings sehen die Palastwachen eher aus wie eine Gruppe Studenten, die einen Ferienjob mit Kostümen und angeklebten Bärten ausübt. Im Palast gab es auch ein Gebäude, in dem sich die „Wächter“ ausgeruht und ihre Zigaretten geraucht haben. Immerhin konnte man deutlich erkennen, dass die Soldaten mit dem höchsten Rang auch die längsten (falschen) Bärte trugen, und dass die Uniformfarbe offenbar etwas über den Rang aussagte. Im Inneren des Palastes gab es ebenfalls eine kleine Kostümtruppe, die kaiserliche Audienzen vorführte.

Der Eintritt in den Palast kostet 3.000 (1,76 ); das Palastgelände ist sehr groß und es gibt eine Menge Details zu sehen, so zum Beispiel die Wohnungen von König und Königin sowie die der königlichen Konkubinen. In letzteren wurden auch ausländische Delegationen empfangen; ich frage mich, was für eine Art von Parties die damals gefeiert haben. Man weiß wohl nicht mehr genau, warum dafür die Gemächer der Konkubinen genutzt wurden.

Der Palast hat auch Gärten und sehr malerische künstliche Teiche, und natürlich überall Kaffeeautomaten und Feuerlöscher – der Palast ist aus Holz und hatte zur Kaiserzeit eine eigene Berufsfeuerwehr unterhalten. Auf dem Palastgelände aber außerhalb der Mauern gibt es noch ein Museum in oder unter einer Art Pagode. Hinter dem Palast befindet sich das „Blaue Haus“, der Amtssitz des koreanischen Präsidenten. Die Farbe Blau ist in Korea mit Regierungsgeschäften assoziiert, so war z.B. in früheren Zeiten das Amtszimmer des Königs blau.

Von Gyeongbokgung bin ich entlang der Hauptstraße zum Palast Changgyeonggung (auch wieder ein „gyeong-“ drin) gegangen. Der Weg war leider länger als man auf Anhieb denkt, weil der Eingang zum Changgyeonggung nicht zur Hauptstraße hin, sondern in der nächsten Nebenstraße in der Mitte der langen Seite des Geländes ist und man praktisch halb um das riesige Areal herumlaufen muß. Changgyeonggung ist ursprünglich als Altersruhesitz für einen abgedankten König errichtet worden (den Vater des legendären Überkönigs Sejong, eines der angesehensten koreanischen Herrscher, dem u.a. die Einführung der koreanischen Schrift nachgesagt wird) und war meines Wissens nie Amtssitz. Der Palast ist in der japanischen Besatzungszeit gründlich umgebaut (d.h., von allem Schönen und Wertvollen geleert) worden und enthält inzwischen nur noch wenige Gebäude, dafür aber einige sehr schöne künstliche Teiche. Ein sehr ruhiger Ort, sehr erholsam nach der üblichen Seoul-Hektik.

Über eine Brücke gelangt man von Changgyeonggung über die Hauptstraße in den Jongmyo-Park mit dem gleichnamigen Schrein. Der Eintritt für beides – Palast und Schrein – ist 1.000 (0,59 ). Ich hatte immer gedacht, Schreine seien etwas für Animisten, aber erstens gibt es in Korea noch eine ganze Menge Animisten, und zweitens gibt es auch eine alteingesessene Religion, die dem japanischen Shinto ähnlich ist. Und dafür der Schrein. Im Jongmyo Park saßen wie im Rough Guide beschrieben lauter alte Männer, die aber Schach spielen und nicht Mahjongg, wie es im Rough Guide steht.

Jongno-Tower

Am Nachmittag bin ich der Wegempfehlung aus dem Lonely-Planet gefolgt. Diese sind oft sehr interessant, eine der besten und nützlichsten Informationen aus den Büchern, weil sie einen oft an lauter kleinen Dingen vorbeiführen, die man normalerweise kaum wahrnehmen würde. Eine der ersten Landmarken ist der sehr interessante Jongno-Tower mit seinem riesigen Loch. Gegenüber diesem hypermodernen Gebäude steht der Glockenpavillon Bosinggak aus dem 14. Jahrhundert, der indirekt dem Jongno-Tower seinen Namen gibt, denn die Straße heißt seit alters her „Jong-No“ – die Glockenstraße. In der berühmten Klavierstraße wiederum war kein Klavier zu erkennen, auch kein Klavierpavillon. Dann ging es weiter am restaurierten Cheonggyecheon-Bach entlang. Dieser wurde bis vor kurzem noch als Kloake mißbraucht und war vollständig kanalisiert, ist aber inzwischen restauriert und auf einer langen Strecke in der Innenstadt als Naherholungsgebiet freigelegt worden. Als erstes sah ich dort zu meinem Erstaunen eine Filiale von „Kopitiam“ – einer traditionellen Kaffeehauskette aus Singapur!

Zwei der alten Stadttore von Seoul stehen noch, Namdaemun (Südtor) und Dongdaemun (Osttor). Koreanisch ist gar nicht so schwer zu lernen: „Nam“ heißt „Süd“, „Dong“ heißt „Ost“ und „Daemun“ heißt „großes Tor“. An beiden Toren gibt es jeweils einen großen traditionellen Markt, der bis in die frühen Abendstunden aktiv ist; der Namdaemun-Markt ist der für Touristen interessantere, mit vielen Essensständen, Andenkenläden und anderem. Leider ist das Tor selbst nach einem Anschlag eingerüstet worden. Am frühen Abend bin ich vom Namdaemun-Markt durch Myeong-Dong zum Namsan Park mit dem N-Seoul-Tower gegangen. Der Namsan ist ein kleiner Berg mitten in der Innenstadt von Seoul, südlich der Altstadt (klar – wer oben aufgepaßt hat: „Nam“ heißt „Süd“) aber noch nördlich von Itaewon (dem ehemaligen Ausländerbezirk) und des Han-Flusses, und damit in der Nordhälfte der Stadt. Auf dem Berg steht besagter Turm (ein Fernmeldeturm). Abend für Abend gibt es dort eine gute Lightshow; den Berg erreicht man mit einer Seilbahn für 7.500 (4,40 ), zur Bodenstation geht es aber schon steil die Straße hinauf. Auf den Turm selbst kommt man wiederum für 6.000 (3,52 ), aber meiner Meinung nach lohnt sich das nicht wirklich, da die Scheiben auf der Aussichtsetage ziemlich verschmiert sind und den Ausblick nicht gerade verschönern. Der Ausblick wäre ansonsten aber sehr gut. Am Fuß des Turms sind einige Drahtskulpturen in der Luft aufgehängt, die in die abendliche Lightshow einbezogen werden – das ist sehr beeindruckend.

Auf dem Rückweg habe ich übrigens auch noch Postkarten gefunden. Diese werden in Paketen zu 9 Stück für 3.000 (1,76 ) verkauft.

Am zweiten Tag wollte ich den Changdeokgung-Palast besichtigen. Den kann man an den meisten Tagen nur mit öffentlichen Führungen besichtigen. Leider habe ich ein wenig lang geschlafen, so dass es am Morgen sehr hektisch wurde. Nach dem Frühstück bin ich als erstes zum Postamt (das ist gar nicht so leicht zu finden), um Briefmarken zu kaufen (350 (0,21 ) nach Deutschland), und das ist auch gar nicht so leicht. Im Postamt gibt es einen Briefmarkenautomaten, der aber beim Versuch, eine Einstellung für Postkarten zu finden, auf einmal einen Bluescreen angezeigt hat und danach einen Windows-Bootbildschirm, der einen anwies, irgendwelche Tasten zu drücken die der Automat gar nicht hatte. Am Schalter habe ich erfahren, dass der Automat sowieso nur Marken für Briefe verkaufen kann – vermutlich hat meine Suche nach einem Tarif für Postkarten den armen Automaten überfordert.

Neben dem Postamt befand sich eine Niederlassung von KTO (Korea Tourist Office), wo ich hinwollte um ein paar Informationen zu holen, insbesondere zu Reisen nach Jeju. Die Webseite von Jeju-Air ist nämlich nur auf koreanisch. Im Tourist Office konnte ich aber auch gleich Flüge buchen, nur leider wollten sie einen Reisepaß sehen bei Bezahlung mit Kreditkarte. Danach habe ich es gerade noch zur 11:30 Führung zum Changdeokgung geschafft (es gibt nicht viele englische Führungen am Tag)

Biwon („Secret Garden“)

Changdeokgung ist zwar nicht ganz so alt wie Gyeongbokgung, aber nur wenige Jahre jünger, und dieser Palast wurde für die meiste Zeit tatsächlich als königliche Residenz genutzt. Aus dem Grunde war er am dichtesten bebaut von allen Palästen, hat aber auch in der Zeit der japanischen Herrschaft viele Gebäude verloren. Der Palast gehört heute zum UNESCO Welterbe.

Die Palasttour war sehr interessant; es war nicht so gut wie selber im Palast herumzulaufen aber man bekommt einige interessante Informationen. Wir waren eine riesige Gruppe die einer großgewachsenen jungen Koreanerin mit Mikrofon und tragbarem Verstärker hinterherlief. Der Palast hatte viele gut erhaltene Gebäude und Gänge. Die Gänge bilden ein ziemliches Durcheinander und gehen zum Teil Kreuz und quer, oder es gibt zwischen Gebäuden Gänge in unterschiedlicher Höhe. Damit der König seine Füße nie auf den Boden setzen mußte, waren die Gebäude durch erhöhte Gänge verbunden. Hier wurde auch erklärt dass das blaues Ziegeldach auf dem Büro des Königs etwas mit Drachen zu tun hat. Ebenso die senkrechte Kante auf dem Dachfirst vieler Gebäude: das ist ein Drachenableiter, damit sich dort kein Drache hinsetzen kann. Nur der Palast der Königin hat keinen Drachenableiter, weil der Drache zur Zeugung gebraucht wird (wohl als so eine Art Katalysator). Der Name des Königinnenpalastes besteht aus drei chinesischen Schriftzeichen, die bedeuten „Mann“, „groß“, „machen“ – der Ort, an dem ein großer Mann gemacht wird.

Wir haben auch gelernt, dass die Koreaner bis ins letzte Jahrhundert chinesische Schriftzeichen benutzt haben, weil das koreanische Alphabet so einfach ist, dass auch einfache Leute und Frauen lesen können. Das geht natürlich nicht, also muß alles Offizielle mit chinesischen Schriftzeichen geschrieben werden. Überhaupt dokumentiert dieser Palast, dass es bei den alten Koreanern eine strikte Geschlechtertrennung gab: es gab Gebäude für Frauen und Gebäude für Männer, und die alten Koreaner glaubten dass Kontakt mit Frauen für die Männer schlecht sei, aber unsere Palastführerin meinte: „Es gab schon ein paar Tricks, wie Frauen und Männer zueinander fanden, sonst wäre ich nicht hier“.

Weiterhin haben wir gelernt, dass die bunte Bemalung Palästen und Tempeln vorbehalten war, und Profanbauten an sonsten zwar ähnlich gebaut waren, aber aus unbemaltem Holz. Zum Changdeokgung gehört auch der „secret garden“ Biwon, der vor allem im Herbst, wenn die Blätter verfärbt sind, viele Koreaner anzieht und viel fotografiert wird. Ich fand den Garten schön aber nicht so besonders, aber die Blätter waren auch noch grün.

Traditionelle Häuser in Namsangol

Nach dem Besuch im Changdeokgung bin ich zum Namsangol Hanok Village gefahren, einem Park am Fuße des Namsan, in dem einige traditionelle koreanische Holzhäuser wieder aufgebaut wurden, nachdem sie in anderen Stadtteilen Neubauten weichen mußten. Es war um die Mittagszeit und viele Koreaner haben in dem Park eine kleine Pause gemacht. Namsangol ist auch Standort für einen weiteren Versuch die Vergangenheit zu bewahren: in der Mitte des Parks wurde in den 90er Jahren eine „Zeitkapsel“ gebaut, in der Gegenstände des täglichen Lebens der Koreaner eingemauert wurden und die nach genau 400 Jahren geöffnet werden soll. Wer rechnen kann merkt: geschlossen wurde die Zeitkapsel vor der Zeit von Internet und Smartphones, so daß der Inhalt also jetzt schon veraltet ist.

Am Nachmittag mußte ich noch einmal zum Tourismusbüro, um mein Flugticket nach Jeju zu bezahlen. Die Kreditkarte wurde noch mit einem mechanischen Kopiergerät gelesen – so etwas hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Ansonsten ist in Korea alles elektronisch. Außerdem habe ich vergeblich Banken gesucht, die einige alte Reiseschecks von mir eintauschen würden.

Am Abend bin ich zum Dongdaemum-Tor gefahren um ein paar Nachtaufnahmen zu machen, aber sie haben die Beleuchtung zunächst einfach nicht eingeschaltet. Als ich schon verzweifelt gehen wollte, fingen sie endlich an, das Licht einzuschalten und ich habe doch noch ein paar Aufnahmen gemacht. Außerdem haben mir ständig Studentengruppen aufgelauert, die von ihren Universitäten die Aufgabe bekommen hatten, alle möglichen Interviews mit Ausländern zu machen.



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