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(c) 2009–2013 Oliver Bonten

Südkorea: Allgemeines

Essen und Trinken

Infrastruktur

Reisevorbereitung

Verkehr

Auf die Idee, in Korea Urlaub zu machen, bin ich gekommen nachdem ich ein kleines Lehrbuch über Koreanische Geschichte (Eggert, Plassen: Kleine Geschichte Koreas) gelesen habe. Das Buch, um es kurz zu machen, fand ich sehr konfus und nicht sehr gut; es hilft vermutlich eher denen, die mit den Grundzügen der koreanischen Geschichte schon vertraut sind, einige Dinge inhaltlich zu verstehen, aber es vermittelt einen sehr schlechten chronologischen Überblick und daher kein Verständnis, was in welcher Reihenfolge passiert ist. Das Buch ist in irgendeinem Magazin, das ich gelesen habe, rezensiert worden und als ich die Rezension las ist mir aufgefallen, dass wir hier in Europa oft zwar von den wesentlichen Meilensteinen der chinesischen und japanischen Geschichte ein paar Grundkenntnisse haben, aber über Korea absolut nichts wissen, was vor dem Koreakrieg stattfand. Aus dem Grund habe ich das Buch gelesen, und danach habe ich beschlossen, mir das Land anzusehen.

South Korea

Als ich Ende 2009 noch zwei Wochen Urlaub übrig hatte, habe ich die für Korea eingeplant, weil ich erstens irgendwohin gehen wollte, wo es etwas anzusehen gibt (historische Stätten, moderne Architektur etc.), und zweitens dachte ich dass zwei Wochen für so ein kleines Land wie Korea gerade richtig sind.

Korea ist das Richtige, wenn man an historischen oder modernen von Menschen gemachten Stätten interessiert ist, Tempeln, Palästen oder Wolkenkratzern – und natürlich, wenn man sich für koreanische Küche interessiert. Wenn man sich eher für die Natur interessiert, Aktivurlaub machen möchte, oder am Strand liegen, dann gibt es Länder, die mehr zu bieten haben. Korea hat wunderschöne Nationalparks, und hohe Berge und die See liegen so nahe beieinander, dass lokale Spezialitäten mit Meeresfrüchten und Bergkräutern nichts Außergewöhnliches sind – aber bei der Größe des Landes und angesichts der Bevölkerungsdichte sind die Parks alle klein und überlaufen.

Essen und Trinken

Eine Angelegenheit für sich ist das koreanische Essen. Ganz anders als japanisch oder chinesisch, und meiner Meinung nach eines der Besten der Welt. Natürlich ißt man, wie in Japan und China, sehr viel mehr Reis und Nudeln als Kartoffeln und Brot, und manche Dinge kommen einem schon ein bißchen bekannt vor. Kimbap zum Beispiel, Röllchen aus Seetang, Reis und einer Füllung, die vom Aussehen her stark an Maki Sushi erinnern. Oder Ramyeon, Instant-Nudeln, die natürlich anders sind als japanische Ramen, aber eben nicht sehr viel anders. Koreaner lieben es zu grillen – das Ergebnis nennt man dann Bulgogi, und es gibt überall Bulgogi-Restaurants mit kleinen Tischgrills. Koreaner essen eher scharf, eines der wenigen „harmlosen“ Gerichte ist Bibimbap, ein Reisgericht mit viel Gemüse. Außerdem gibt es überall Straßenstände, die Snacks verkaufen – das reicht von Würstchen in einer Chilisauce über Donuts und anderes Gebäck bis hin zu Spießen und alles möglichem.

Natürlich machen sich in Korea auch westliche Ketten breit. Aktuell scheinen feine Backwaren en vogue zu sein, überall gibt es französisch angehauchte Bäckereien, sei es Paris Baguette, Paris Croissant, Au Bon Pain und andere. Eine Alternative zu globalen Hamburgerketten ist „Lotteria“, bei der es koreanisch angehauchte Hamburger gibt, z.B. Bulgogi-Burger. Dazu gibt es natürlich – für den Touristen weniger auffällig, da oft nur koreanisch beschildert – lokale Ketten wie Kimbap Cheonguk, Kimbap Nara und andere, die, wie der Name andeutet, Kimbap und andere koreanische Snacks anbieten. Es lohnt sich, die Koreanischen Buchstaben zu lernen, schon allein damit man diese Restaurants erkennen kann!

Infrastruktur

Geldautomaten findet man an jeder Ecke, allerdings nimmt nicht jeder Automat ausländische Karten. Aber es gibt so viele Automaten, dass man normalerweise schon immer irgendwo einen findet. In einigen Geschäften funktionieren die Kreditkartenterminals nur mit koreanischen Karten, da diese irgendwelche zusätzliche Sicherheitsfeatures haben. Ich musste in einem Fall z.B. ersatzweise meinen Reisepass vorzeigen, um eine Buchung zu autorisieren.

Man sollte erwarten, dass in einem so elektronifizierten Land wie Korea Mobiltelefone kein Problem sind. Sind sie auch nicht – wenn sie die richtigen Standards einsetzen. Koreanische Mobilfunknetze benutzen CDMA oder UMTS, aber kein normales GSM. Deswegen ist es wichtig, ein UMTS-fähiges Handy mitzunehmen; sicherheitshalber habe ich eines von Samsung genommen, da ich dachte, das wird dann schon in Korea funktionieren.

Reisevorbereitung

Auf meiner Wunschliste für Korea standen neben Seoul auf jeden Fall Gyeongju und Jeju. Gyeongju war die Hauptstadt des ersten einheitlichen Korea, und aus dieser Zeit sind unter anderem eine große Zahl von Hügelgräbern erhalten. Jeju, weil man dort Tauchen kann. Ich hätte gerne auch einen Abstecher nach Kaesong in Nordkorea gemacht (ebenfalls eine wichtige historische Stadt), aber die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea waren zu der Zeit mal wieder auf einem Tiefpunkt, und die regulären Tagestouren nach Kaseong waren ausgesetzt. Zur Vervollständigung habe ich Seorak-San und Busan auf die Reiseroute gesetzt.

Die Anreise ist relativ einfach: es gibt tägliche Direktflüge zwischen Frankfurt und Seoul mit beiden koreanischen Airlines, Asiana und Korean Air, sowie mit Lufthansa, und es gibt einige Verbindungen nach Busan, sowie etliche indirekte Verbindungen über die üblichen Verdächtigen – asiatische und arabische Airlines. Ich habe mich für Asiana entschieden, eine sehr gute Wahl.

Da Seoul sehr groß und unübersichtlich ist, und am Ankunftstag auch noch ein Feiertag war (4. Oktober – in diesem Jahr der zweite Tag des Herbstfests), habe ich in Seoul ein Zimmer über das Internet vorgebucht. Ansonsten braucht man das nicht zu tun – aber mit Gepäck durch eine so große Stadt zu laufen, um nach einer Unterkunft zu suchen, das erschien mir nicht so angenehm.

Vor der Reise habe ich mir noch ein UMTS-fähiges Handy besorgt, da die GSM-Netze dort alle nur UMTS, aber kein „normales“ GSM beherrschen. Außerdem habe ich den Rough Guide Korea mitgenommen. Insgesamt, finde ich, haben aber weder der Rough Guide noch der Lonely Planet für Korea die Qualität, die man sonst von diesen Publikationen gewohnt ist.

Verkehr

Südkorea ist ein sehr kleines und überschaubares Land – etwas größer als Bayern. Allerdings wohnen deutlich mehr Leute darin, ca. 50 Millionen. Das führt einerseits dazu, dass es überall Straßen gibt, andererseits, dass diese auch recht voll sind. Erschwerend kommt hinzu, dass Südkorea sehr bergig ist. Man muss sich das ungefähr so vorstellen als sei eine Fläche von der Größe Deutschlands bei einem plattentektonischen Verkehrsunfall auf die Größe Bayerns zusammengestaucht worden.

Aufgrund der Größe lohnen sich Inlandsflüge nur zwischen Seoul und Busan, den beiden größten Städten, die ca. 400km auseinander liegen, sowie zwischen dem Festland und Jeju, einer Insel ein gutes Stück südlich von Busan. Die Buchung eines Billigfluges wird erschwert dadurch, dass man bei Jeju Air – dem wesentlichen Billiganbieter auf diesen Inlandsstrecken – nur in koreanischer Sprache Flüge buchen kann. Das zwingt den Touristen also ins Reisebüro, und in der Regel zu Asiana oder Korean Air. Von Busan und Incheon nach Jeju gibt es auch regelmäßige Bootsverbindungen über Nacht, aber mit dem Aufkommen der Billigflüge haben die deutlich an Popularität abgenommen.

Innerhalb des Festlands gibt es ein einigermaßen ausgebautes Eisenbahnnetz, vor allem zwischen Busan und Seoul sowie einigen an der Strecke gelegenen Städten. Der Zug fährt ungefähr mit ICE-Geschwindigkeit regelmäßig auf diesen Strecken. Das Hauptverkehrsmittel auf der Langstrecke ist jedoch der Bus. Koreanische Busse sind bequeme, moderne Fahrzeuge, und die Busstationen sind in der Regel sehr gut organisiert, in den größeren Stationen gibt es sogar spezielle Schalter für Touristen, an denen Ticketverkäufer mit guten Englischkenntnissen sitzen. Auf den wichtigen Strecken fahren die Busse regelmäßig und vor allem äußerst pünktlich.

So wie die Koreaner Auto fahren würde ich von einem Mietwagen abraten.

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