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Hotel Arirang

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(c) 2009–2013 Oliver Bonten

Busan (11.10.2009-13.10.2009)

Nach dem „Tumuli Park“ bin ich mit dem Expressbus nach Busan gefahren – 4.000 (2,35 ), 50 Minuten Fahrt, und lange warten mußte ich auch nicht. Das einzige Problem war, dass nur auf koreanisch beschildert war, welches der beiden Busterminals nun das für den Intercity-Expressbus war (시외). In Busan mußte ich noch mit der U-Bahn ca. 40 Minuten zum Hotel fahren.

Busan

Busan ist die zweitgrößte Stadt in Südkorea, und ungefähr so weit von Seoul entfernt wie geographisch möglich. Absolut gesehen ist das nicht viel – Südkorea ist kein sehr großes Land, etwas größer als Bayern und Hessen zusammen, oder etwas kleiner als die neuen Bundesländer, und da hier ca. 50 Millionen Menschen leben und der größte Teil des Landes sehr bergig ist, kann man sich vorstellen wie es in den Tälern und Ebenen aussieht. Von Busan nach Seoul ist etwa so weit wie von München nach Frankfurt. Wirtschaftlich ist Busan der Hauptumschlagplatz für Seefracht in Korea – der Containerhafen ist einer der größten der Welt, und es liegt außerdem in der Ecke Koreas, die Japan am nächsten liegt. Von Busan gibt es regelmäßige Autofähren nach Japan. Es ist außerdem gar nicht weit weg von Wladiwostok, und der nächstgelegene große Warenumschlagplatz. Es wird viel Russisch gesprochen in Busan. Busan ist eine angenehme Stadt, aber eigentlich gibt es keinen Grund, sich hier lange aufzuhalten.

Das Hotel Arirang war ein richtiges Hotel, kein Motel, aber etwas alt und heruntergekommen; die Beschilderung war überall auf Englisch und Russisch, obwohl das Hotel für Seeleute eigentlich ein bißchen teuer ist. Zwischen dem Hotel und der Innenstadt liegen „Texas Street“ und Chinatown, eine Art Vergnügungsviertel. Hier waren sehr viele Ladenschilder auf Russisch und ich wurde ständig auf Russisch angesprochen (es war hellichter Tag, und es waren keineswegs irgendwelche zweifelhaften Etablissements sondern z.B. Bekleidungsgeschäfte oder Restaurants). In der Nähe des eigentlichen Stadtzentrums liegt unter anderem der Fähr- und Passagierhafen, und es führen zwei sehr interessante Brücken auf die Insel Taejongdae, die inzwischen Teil der Stadt geworden ist. Die Fußgängerzone in der Innenstadt kommt mir fast europäisch vor – Plastiken, die vollkommen nackte Menschen darstellen, kann ich mir in amerikanischen oder anderen asiatischen Fußgängerzonen nicht vorstellen.

Fischmarkt

Jagalchi-Fischmarkt

Tempeltor

Beomeosa

Nahe der Innenstadt gibt es auch den Jagalchi-Fischmarkt, einen der größten Fischmärkte der Welt. Dieser ist allerdings vor wenigen Jahren in ein neues Gebäude gezogen und es riecht überhaupt nicht so, wie man es von einem Fischmarkt erwarten würde. Es geht auch nicht so zu. Eine moderne Markthalle, in der es, wenn man nicht unbedingt frischen Fisch kaufen möchte, nichts interessantes zu sehen gibt. Weiterhin gibt es auf einem Hügel im Yongdusan-Park einen alten Aussichtsturm (Busan Tower), bei dem ich aber schon von unten sehen konnte dass die Scheiben sehr dreckig waren, den Aufstieg habe ich mir deswegen erspart.

Im Norden von Busan gibt es in der Flanke des Hausbergs den alten Tempel Beomeosa – es handelt sich dabei um einen Tempel, der tatsächlich hauptsächlich zum Beten und nicht als Touristenattraktion benutzt wird. Er ist aber sehr schön gelegen, wenngleich die Aussicht nicht auf die Stadt geht und nicht sehr interessant ist. Es empfiehlt sich, ein Tagesticket für die U-Bahn zu nehmen für 3.500 (2,05 ), die letzte Strecke mit dem Bus kostet dann noch einmal 1.000 (0,59 ). Von dort aus zurück Richtung Stadt – an der Haltestelle Oncheonjang kommt man in eine Region, in der heiße Quellen zur Gründung etlicher Badehäuser verleitet haben („Oncheon“ heißt so viel wie „Heiße Quelle“ oder „Badehaus“). Das ist, wohlgemerkt, mitten in bebautem Gebiet in der Stadt – hier befindet sich auch Heosimcheong, nach eigenen Angaben das größte Badehaus in Asien. Dort feierten sie gerade „Oktoberfest“, und auf einer riesigen Plakatwand sah man ein Poster mit einem schäumenden Bierglas, Aufschrift „Hursimcheong Bräu“, und im Hintergrund die Altstadt von Heidelberg. Bierkonsum und Sauna passen ja bekanntlich gut zusammen, so gut wie Heidelberg und Okoberfest, oder „Bräu“ und Korea. Aber auf jeden Fall wissen die Koreaner was gut ist. Koreanische Badehäuser, deutsches Bier. Eigentlich bin ich dort aber nur vorbeigegangen, um zur Bodenstation der Seilbahn zu gelangen, die auf den Hausberg von Busan führt. Um in einem koreanischen Bad zu baden, muß man vermutlich vorher einen Benimmkurs belegt haben. Und wissen, welche koreanischen Schriftzeichen den bekleideten vom unbekleideten Bereich trennen.

Werbeplakat

„Hursimcheong Bräu“ – Oktoberfest

Die Seilbahnpfosten konnte ich zum Glück von weitem sehen, aber ausgeschildert war hier alles nur noch auf koreanisch – in diese Gegend verirrte sich kaum ein Ausländer. Nach einer gewissen Zeit hatte ich allerdings gelernt, die Wegweiser zur Seilbahn zu erkennen – nicht am Text, sondern an der braunen Farbe. An der Bodenstation der Seilbahn sammelten sich etliche koreanische Grundschulklassen oder Kindergartengruppen (Kinder waren sehr klein) – eine unüberschaubare Menge völlig identisch gekleideter Kinder. Die „Gruppen“ waren durch Anhänger in Form irgendwelcher Tiere unterschieden. Die Lehrerinnen waren ebenfalls alle identisch gekleidet (aber anders als die Kinder natürlich) und versuchten ihre Gruppen geordnet in Zweierreihen am Eingang der Seilbahn aufzustellen. Diesen Versuch habe ich schon durch Anwesenheit vereitelt, denn ein riesiger westlicher Ausländer scheint für die Kinder ein interessanterer Anblick gewesen zu sein als ihre Lehrerin – sie haben sich ständig umgedreht, geguckt und die Formation aufgelöst. In der Seilbahn durften die Kinder sich dann frei bewegen aber die meisten haben trotzdem nur geguckt was ich gerade mache.

Die Seilbahn kostet 6.500 (3,81 ). Oben auf dem Berg befinden sich Reste der Festung Geumjeong Sanseong, vor allem am Wochenende ein Naherholungsgebiet. Echte Koreaner gehen natürlich zu Fuß auf den Berg – und dann weiter nach Beomeosa. Es war inzwischen Montag, und demzufolge war es oben nicht allzu voll, aber einige koreanische Wanderer waren schon dort, in voller und relativ neuer Montur. Weite Teile der Festungsmauer und das Südtor sind noch relativ gut erhalten; die beste Aussicht über die Stadt hat man allerdings von der Seilbahn und nicht vom Berg. Wenn man genau hinschaut stellt man auch fest, dass die Seilbahn nur fünf Pfosten hat, aber der letzte Pfosten die Nummer 6 trägt – Nummer 4 fehlt.

Zwischen Oncheonjang und der Stadt gibt es noch die Einkaufsmeile Seomyeon – hier gibt es aber nichts zu sehen, außer, man möchte unbedingt einkaufen.



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