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(c) 2004 Oliver Bonten

Sihanoukville (21.10.2003-25.10.2003)

Kompong Som

Von Koh Kong geht morgens ein Schnellboot nach Sihanoukville. Inzwischen gilt auch die Straße durch die Kardamom-Berge als passabel (man mußte wohl ein paar mal mit dem Panzer die Strecke entlangfahren, um sicherzustellen, dass auch wirklich alle Minen explodiert sind, und dann eine neue Asphaltdecke machen), lange Zeit war das Boot aber die einzige vernünftige Verbindung zum Rest des Landes, und auch heute noch ist das Boot schneller. Der Bauart nach ist es ein ausgedientes malaysisches Flußboot (man beachte: die Strecke von Koh Kong nach Sihanoukville führt keineswegs über einen Fluß, sondern die Küste entlang), es waren innen noch Beschriftungen auf malaiisch, und auch die Steckdosen waren typisch malaysisch. Im hinteren Teil des Fahrgastraumes wurden Fische und Meeresfrüchte sowie Durians transportiert, und die Klimaanlage blies von hinten nach vorne, erstaunlicherweise allerdings, ohne dass es einen unangenehmen Geruch nach Durian oder Fisch im Boot gab. Wie bei einem langen, schmalen Flußboot auf See zu erwarten, hat es sehr geschaukelt.

Sihanoukville im Regen

Beim Frühstück machte sich die koloniale Vergangenheit Kambodschas erstmals positiv bemerkbar - "Brot" ist nicht etwa, wie in anderen asiatischen Ländern, nullhomotopes Ballonbrot oder bleiches Toastbrot, sondern bestes französisches Baguette! Auch gibt es so etwas wie Leberpastete in Form einer Wurst, die allerdings dem Vergleich mit dem französischen Original (und auch mit deutscher Leberwurst) keinesfalls standhalten kann. Die Engländer haben ja in ihrem Weltreich das Kochen den Indern überlassen, und das war sicher auch besser so, aber die Indochinesen hatten Kolonialherren, die selber etwas vom Kochen verstanden, und das macht sich positiv bemerkbar. Jedes Restaurant, das etwas auf sich hält, nennt sich "Restaurant Francaise" oder "Franco-Khmere", und ich habe in Sihanoukville ganz hervorragende Crepes gegessen. Mit Grand Marnier. So ganz nebenbei gehören die Autos mit den bunten Lichtern auf dem Dach der "Gendarmerie", der Strom kommt von "Electricite de Cambodge", und viele offizielle Schilder sind dreisprachig.

In der neueren Zeit haben vor allem andere asiatische Länder hier investiert, was man auch sieht: so gibt es Tankstellen z.B. von PTT (Thai) und Petronas (Malaysia), bei den unvermeidlichen 110ccm-Motorrädern, die überall in Asien die Luft verpesten, gibt es außer japanischen Modellen auch chinesische, malaysische und koreanische. Eine der Busgesellschaften, die hier operiert, ist aus Malaysia, und auf einem LKW habe ich ein Pertamina-Logo (die sind aus Indonesien) gesehen.

Sihanoukville ist in den 50/60er Jahren als Seehafen gebaut worden, weil als Folge der Unabhängigkeit von Frankreich Schiffe von Phnom Penh nicht mehr über den Mekong das Meer erreichen konnten: die Mekong-Mündung liegt in Vietnam, und war damit auf einmal im Ausland. Man hat deswegen einen neuen Seehafen gebaut, und es verwundert denn auch nicht, dass die Strecke von Phnom Penh nach Sihanoukville die beste Straßen in Kambodscha ist. Sihanoukville, das auf manchen Karten noch mit seinem alten Namen "Kompong Som" verzeichnet ist, wurde dann auch als Seebad "entdeckt" und genutzt. Die eigentliche Stadt ist aber immer noch sehr klein, und das ganze Gebiet ist sehr dünn besiedelt. An den meisten Stränden gibt es bislang nur eine Handvoll Hotels oder Restaurants, die Straße am Strand entlang ist streckenweise fast völlig leer und führt durch ungenutztes Land. An den Stränden selber sind überall Strohdächer aufgestellt, damit man nicht braun wird (was die Kambodschaner unbedingt vermeiden wollen), und darunter stehen Liegestühle. An Buden bzw. von vorbeilaufenden Händlern werden Früchte und Getränke verkauft. Es war Regenzeit, und daher war nicht viel los an den Stränden. Auch die eine oder andere Kuhherde ist schonmal über den Strand gezogen.

Ich hatte mich in Sihanoukville zunächst an dem Strand mit dem unaussprechlichen Namen Ochheuteal Beach eingemietet, an dem aber relativ wenig los war. Es hat die ganze Zeit in Strömen geregnet, so dass der Strand selber nicht nutzbar war, und abgesehen davon gab es zwei oder drei Restaurants und noch ein paar Hotels, mehr nicht. Am Ende des Strandes liegt der "Serendipity Beach" (dort wollte ich wegen des Namens eigentlich hin, die Bungalowanlage wurde aber gerade renoviert), und dort gibt es zumindest eine gute Bar. Nachts ist allerdings alles dunkel, da es keine Straßenbeleuchtung gibt, und es ist sehr unheimlich. Die Einheimischen sagen, dass noch immer ein paar Banditen dort ihr Unwesen treiben und man hin und wieder Touristen tot im Straßengraben findet. Man kann in Sihanoukville auch tauchen, aber von den drei Veranstaltern hatten zwei wegen der Regenzeit zu und der dritte hat unverschämte Preise genommen, so dass ich mir dachte, dass sich das wahrscheinlich nicht lohnt.

Am zweiten Tag habe ich etwas sehr kluges gemacht: ein Visum für Vietnam besorgt. Das dauert normalerweise, wenn man es bei der Botschaft in Berlin beantragt, fünf Arbeitstage. Auch in Bangkok dauert es fünf Arbeitstage, es gibt aber eine Möglichkeit, das gegen eine Gebühr auf zwei oder drei Tage zu beschleunigen. In Phnom Penh bekommt man das vietnamesische Visum innerhalb von zwei Tagen, oder gegen Sondergebühr innerhalb eines Tages. In Sihanoukville beim Generalkonsulat dauert das ganze fünf Minuten, wenn man die Unterlagen (seinen Paß und ein Paßfoto) mitbringt. Sehr angenehm. Dazu muß man wissen, dass ein vietnamesisches Visum immer für einen festen Zeitraum gilt, so dass man einigermaßen genau wissen muß, wann man das Land zu bereisen denkt. Man kann das Visum also erst dann beantragen, wenn man einen einigermaßen festen Zeitplan hat.

Statue im Tempel

Außerdem bin ich an dem Tag zum Weather Station Hill umgezogen, gewißermaßen in die andere Ecke von Sihanoukville, wo etwas mehr los ist. Dazu hat sich gegen Nachmittag das Wetter gebessert, so dass ich sogar an den Strand (Victory Beach) konnte. Im Hafen von Sihanoukville lag zu der Zeit ein indisches Kriegsschiff, und der ganze Ort war voller indischer Matrosen in blitzsauberen weißen Uniformen, die sich alles anguckten und den indischen Restaurants sehr viel Umsatz bescherten. (Ich habe in einem der indischen Restaurants gegessen - es war sehr gut, aber außer dem Reis haben sie es nicht geschafft, auch nur ein Gericht oder Getränk korrekt auszuliefern, es kam etwas ganz anderes, als ich bestellt hatte.) Vom Victory Beach aus konnte man das Schiff gut sehen.

Am nächsten Tag habe ich ein kleines Motorrad gemietet und die etwas weiter gelegenen Stellen erkundet, so gibt es z.B. (hinter der Brauerei, die das sehr trinkbare Angkor produziert) den höchsten Punkt Sihanoukvilles, der ein Kloster mit guter Aussicht beherbergt. (Das hat aber nichts mit der Brauerei zu tun - buddhistische Mönche brauen nicht.) Natürlich stehen dort auch die örtlichen Mobilfunkmasten.

Am Independence Beach gibt es sehr viele Statuen, darunter auch die Figur einer jungen Dame im blauen Badeanzug.



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